Donnerstag, 12. Oktober 2017

Karwoche


Bildquelle

von Andreas Föhr

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.11.2011
  • Aktuelle Ausgabe : 01.02.2013
  • Verlag : Knaur Taschenbuch
  • ISBN: 9783426508596
  • Flexibler Einband 416 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


Leseprobe
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Bücher der Reihe:
Der Prinzessinnenmörder
Schafkopf
Karwoche
Die schwarze Piste
Totensonntag
Wolfsschlucht
Schwarzwasser



Inhalt


Autorennen am Achenpass: Mit 150 km/h rauschen Polizei­obermeister Kreuthner und sein Spezl Kilian Raubert den Pass Richtung Tegernsee hinab. Bei einem halsbrecherischen Überholmanöver fegt Kreuthner fast ein entgegenkommendes Auto von der Straße – am Steuer ausgerechnet sein Chef, Kommissar Wallner. Kreuthner versucht, die Wettfahrt als dienstliche Aktion zu tarnen, und führt spontan eine Straßenkontrolle durch. Dabei bietet sich den Polizisten ein schockierendes Bild: Im Laderaum von Rauberts Lkw kniet eine Tote, das Gesicht zu einer grotesken Fratze verzerrt … 
(Quelle: Knaur)


Meine Meinung


Eine entstellte Schauspielerin wird tot aufgefunden. Hat der Mord etwas mit dem Tod der jungen Frau zu tun, die vor Jahren den Unfall verursacht hat, der das Aussehen der Schauspielerin zerstört hat?

Die Geschichte wird aus der Perspektive eines allwissenden Beobachters erzählt, der in alle Figuren hineinblicken kann. So ist es schwierig, einen klaren Protagonisten zu benennen. Von den Figuren ist mir der Polizist Kreuthner am meisten aufgefallen, aber nicht in einem positiven Sinne. Gleich in der ersten Szene wird er als Raser auf Strasse und Skipiste vorgestellt, der die Schuld immer auf andere schiebt und lügt wie gedruckt, und auch im weiteren Verlauf der Geschichte beschäftigt er sich hauptsächlich mit Dingen, die sowohl moralisch wie meist auch strafrechtlich inakzeptabel sind. So fälscht er beispielsweise einen Hausdurchsuchungsbeschluss, weil ihm ein paar Zeugen unsympathisch sind und er weiss, dass er nichts gegen sie in der Hand hat. Natürlich fliegt er auf und versucht, sich durch dreistes Lügen aus der Sache rauszureden. Solche Szenen sollten wohl lustig wirken, haben mich aber nur geärgert, vor allem, als der Polizist durch seine Alleingänge auch noch einen Kollegen in Lebensgefahr bringt. So hat mir Kreuthner ziemlich viel vom Lesespass verdorben.

Die Handlung besteht aus zwei Strängen, die zeitlich versetzt stattfinden. Der Hauptstrang, die polizeilichen Ermittlungen, findet über Ostern statt, daneben wird der Leser mit einem in der Vergangenheit, an Weihnachten, spielenden Strang über die Hintergründe der Tat informiert. Der in der Vergangenheit spielende Strang wird dabei nicht chronologisch erzählt, sondern die Szenen werden einzeln herausgepflückt. Die Szenenwechsel werden meist nicht wirklich angekündigt, sodass der Leser selber merken muss, dass die aktuelle Szene nun drei Monate in der Vergangenheit spielt. Die Auflösung ist bis zu einen gewissen Grad vorhersehbar, auch wenn die Hinweise zum Miträtseln gefehlt haben. So konnte ich zwar schon sehr früh sagen, in welcher Richtung der Täter gesucht werden muss, wer genau es dann war, erschien aber mehr oder weniger willkürlich. 

Der Schreibstil des Autors Andreas Föhr lässt sich zumindest in den erzählenden Passagen flüssig lesen. Bei den Dialogen hatte ich etwas mehr Mühe, da diese zu einem grossen Teil in Dialekt gehalten sind. So wirken sie zwar sehr authentisch, sind für Nicht-Bayern allerdings etwas umständlich zu entziffern (ich musste sie mir jeweils im Kopf laut vorlesen, um sie zu verstehen). Die Dialoge sollten wohl dazu dienen, den Regio-Krimi-typischen Lokalkolorit hineinzubringen, der ansonsten ziemlich fehlt.

Mein Fazit

Der unausstehliche Polizist hat mir viel verdorben.







Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 18, ein Buch rund um das Thema Frühling oder Ostern im Titel oder auf dem Cover.

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