Samstag, 19. September 2015

Nebelkind




Bildquelle

von Emelie Schepp
übersetzt durch Annika Krummacher

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 17.08.2015
  • Aktuelle Ausgabe : 17.08.2015
  • Verlag : Blanvalet Taschenbuch Verlag
  • ISBN: 9783734100697
  • Flexibler Einband 448 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Das Taschenbuch wurde mir vom Blanvalet Verlag und Blogg Dein Buch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


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Inhalt


Die Staatsanwältin Jana Berzelius wird bei einem spektakulären Fall hinzugezogen: Ein Mann wurde erschossen – die Hinweise verdichten sich, dass die Tat von einem Kind begangen wurde. Dann taucht die Leiche eines Jungen an der schwedischen Küste auf. Seine Fingerabdrücke passen zu jenen des Tatorts, doch warum sollte ein Kind einen Mord begehen? Während die Ermittler im Dunkeln tappen, ermittelt Jana auf eigene Faust. Denn der Junge, der das Wort »Thanatos« als Narbe im Genick trägt, hat ein Geheimnis, das nur Jana kennt: Auch ihr Genick ziert der Name einer Todesgottheit, und nun setzt sie alles daran, herauszufinden, warum.
(Quelle: Blanvalet)


Meine Meinung


Der Leiter des Migrationsamtes wird ermordet, am Tatort werden Fingerabdrücke eines Kindes gefunden. Aber ein Kind kann doch unmöglich der Mörder sein, oder?

„Nebelkind“ ist der Debutroman der schwedischen Autorin Emelie Schepp und spielt in Norrköping, wo, wie in einem klassischen Thriller üblich, eine Ermittlergruppe auf der Suche nach dem Mörder ist. Die Erzählperspektive wechselt dabei zwischen den verschiedenen Ermittlern, unterbrochen durch kurze Schilderungen aus der Sicht eines Kindes. Durch den Klappentext, der leider meiner Ansicht nach etwas zu viel verrät, wird dem Leser schnell klar, wie die beiden Handlungsstränge zusammenhängen müssen. Leider sind mir die Protagonisten eher bis sehr unsympathisch. Besonders Mia hat es durch ihre neidische und hinterlistige Art innert wenigen Seiten auf meine Hass-Liste geschafft. Aber auch die beiden anderen Protagonisten, Lana und Henrik, verhielten sich oft auf eine Weise, die ich weder nachvollziehen noch gutheissen konnte. Dies störte etwas die Lektürefreude. Über das Privatleben der Ermittler wird wenig erzählt, gerade genug, um ihnen gewisse Konturen zu verleihen, ohne von der Handlung abzulenken.

Die Handlung selbst ist sehr interessant und komplex geraten. Während dem Leser (im Gegensatz zu den Ermittlern) die groben Hintergründe der Tat schon recht schnell klar werden, tappen diese länger in Dunkeln. Doch trotz einer gewissen Vorhersehbarkeit hält der Thriller auch für den Leser noch genug Überraschungen bereit, sodass es nie langweilig wird. Die Auflösung wirkte allerdings etwas überhastet. Die Handlung ist in sich abgeschlossen, lässt aber doch noch einige Fragen offen, insbesondere zu den Hintergründen und auch der Zukunft der Protagonisten.

Der Schreibstil der Autorin Emelie Schepp lässt sich flüssig lesen, sodass die Seiten dank der spannenden Handlung nur so unter meinen Fingern hinwegflogen. „Nebelkind“ lebt dabei weniger von brutalen Ekelszenen, sondern mehr von psychologischer Grausamkeit. Wer eine freundschaftliche Stimmung sucht und die Protagonisten ins Herz schliessen können oder sich mit ihnen identifizieren möchte, wird mit „Nebelkind“ wohl nicht glücklich.

Mein Fazit

Der Debutthriller „Nebelkind“ hat mich mit seiner spannenden, komplexen Handlung überzeugt. Der unsympathischen Ermittler wegen kann ich aber nicht die Höchstnote vergeben. Thrillerfans kann ich diesen Roman wärmstens ans Herz legen. 




Rezensionsexemplar


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